Termine der Woche für Berlin: Der Antifaschismus in Gedanken

Niemand kann sich (mehr) erlauben, unpolitisch zu sein, ohne eine gewisse Mitschuld an dem, was aktuell geschieht – und auch künftig passieren könnte.

Alle zusammen gegen Faschismus, Rassismus und das EU-Grenzregime Bild: Christoph Soeder/dpa

von DESIREE FISCHBACH

Vielleicht hat der NSU Komplex noch nicht gereicht oder ist schon wieder vergessen? Die rassistisch motivierten Morde in Hanau, das unsägliche Drama von Geflüchteten an der griechisch-türkischen Grenze ganz aktuell: Es muss faktisch rein gar nichts mehr passieren, um endlich beide Augen zu öffnen und selber in irgendeiner Art antifaschistisch zu sein oder werden.

Es kann sich niemand (mehr) erlauben, unpolitisch zu sein ohne eine gewisse Mitschuld daran zu tragen an dem, was aktuell geschieht und auch künftig passieren wird – wenn nicht endlich was passiert.

Aber was nützt der Antifaschismus in Gedanken? Viel, aber besser ist es noch, geschlossen gegen Rassismus und rechtsradikale Strukturen zu stehen. Laut und aktiv.

Samstag, 14.3., Kaiser-Wilhelm-Platz, 15 Uhr. Die Potse Berlin lädt zu der Kundgebung Zusammen gegen Faschismus und Militarismus. Redner*innen sind unter anderem Claudia von Gélieu (VVN-BdA, Betroffene der Naziangriffe in Neukölln) über nicht aufgeklärte Naizi-Überfälle in Neukölln und die Nichtaufklärungsarbeit der Polizei. Außerdem Luka Heyer (IMI – Informationsstelle Militarisierung) über Rechte und Neonazis im Staat, in der Polizei und Bundeswehr.

Samstag, 14. - 29.03.2020, Wedding & Moabit & Gesundbrunnen. Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus finden auch in 2020 die Aktionswochen gegen Rassismus des Bündnisses Zusammen gegen Rassismus statt. Organisator*innen sind: Demokratie in der Mitte, Transaidency, NARUD e.V., NachbarschaftsEtage Fabrik Osloer Straße und Jugendmigrationsdienste (JMD-IQ-Moabit) mit weiteren Bündnismitgliedern. Unterstützt wird die ganze Aktion von Berlin gegen Nazis und der MBR Berlin. Es wird täglich unter anderem Workshops, Filme, Vernetzungstreffen, Vorträge und Gruppenarbeiten geben. Das vollständige Programmheft gibt es hier als PDF.

➡ Dienstag, 17.3., Schumannstraße 8, 18 Uhr. Eine Podiumsdiskussion zum Thema rechte Gewalt veranstaltet die Heinrich Böll Stiftung: Rechter Terror - Wie schützen wir die offene Gesellschaft? Nach den Recherchen der Amadeu Antonio Stiftung seien seit der Wiedervereinigung 208 Menschen durch rechtsextreme Gewalt gestorben. Und die Gefährdungslage durch Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus sei momentan, so Seehofer, „in Deutschland sehr hoch“. Vertreter*innen von Politik, Zivilgesellschaft und Sicherheit diskutieren über konkrete politische Forderungen und sicherheitspolitische Maßnahmen. Eine vorherige Anmeldung ist hier erbeten.

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