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Syrien nährt Hoffnungen

■ Besuch in Bonn: Geiseltragödie bald zu Ende?

Bonn (dpa) — Syrien und der Iran sind nach den Worten des syrischen Außenministers Faruk el-Schara fest entschlossen, so rasch wie möglich eine umfassende Lösung des Geiselproblems im Nahen Osten herbeizuführen.

Beide Länder unternähmen größte Anstrengungen, um „dieses Kapitel für immer abzuschließen“, sagte el-Schara zum Abschluß zweitägiger Gespräche mit der Bundesregierung in Bonn. El-Schara ging davon aus, daß zusammen mit den von schiitischen Organisationen entführten Ausländern, darunter zwei Deutsche, auch alle arabischen Gefangenen aus israelischen Gefängnissen freigelassen würden. Dies sei keine Bedingung, werde aber aus „humanitären Gründen“ erwartet.

Der syrische Außenminister begrüßte Bonns Haltung zum Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser. Die Auffassungen Deutschlands und Syriens zur geplanten Nahost-Konferenz seien „fast identisch oder beträchtlich ähnlich“. Genscher und el- Schara vereinbarten eine intensivere Zusammenarbeit und regelmäßige Treffen auf Ministerebene. Syrien hat sich 1990 mit Käufen im Wert von 390 Millionen Mark und Lieferungen für 980 Millionen Mark zu einem wichtigen Wirtschaftspartner Deutschlands in Nahost entwickelt.

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