Aktiv gegen den Verkehr schweigen

■ Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) überlegt sich neue Methoden, den Verkehrssenator zu einem flächendeckenden Tempo 30 zu bewegen/ Sit-ins mit Kerzen und Blumen auf den Straßen

Berlin. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) plant weitere Straßenblockaden. Künftig soll am Folgetag eines Fahrradunfalles mit tödlichem Ausgang der Verkehr am Unglücksort ab 17 Uhr durch ein Sit-in lahmgelegt werden. Unterstützt wird dieser Plan auch vom Verkehrs-Club Deutschland (VCD). »Es müssen endlich neue Wege beschritten werden, um der Verkehrspolitik dieses Senats entgegenzutreten«, so Hannes Linck vom VCD. Nur durch Dauerproteste sei es möglich, dem Verkehrssenator Haase (CDU) Zugeständnisse in der Tempo-30-Debatte abzuringen.

Nach den Vorstellungen des ADFC sollen sich Demonstranten auf der Unfallstraße hinsetzen und ihre Fahrräder neben sich legen. »Man könnte dann einen Blumenstrauß oder eine Kerze auf die Erde stellen und eine Schweigeminute abhalten«, so Axel Blomberg vom ADFC. Er hofft, durch Medien Demonstranten zu mobilisieren. Durch eine Ankündigung der Aktionen erhielten auch Arbeitskollegen, Nachbarn, Mitschüler und Kommilitonen des Opfers die Chance, an der Blockade teilzunehmen.

»Dem Totschlag per Gaspedal muß Einhalt geboten werden, Worte reichen nicht aus, Taten sind gefragt«, sagte auch Michael Cramer, verkehrspolitischer Sprecher der AL. Wenn der Verkehrssenator in seinem »Winterschlaf« verharren wolle und die Politik versage, »müssen die Menschen endlich selber aktiv werden«. mat