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Keßler: Neuer Haftbefehl

■ Vorwurf des Totschlags wegen Selbstschußanlagen und Minen an der innerdeutschen Grenze

Berlin (afp) — Gegen den früheren DDR-Verteidigungsminister Heinz Keßler sowie den Exsekretär im Nationalen Verteidigungsrat der DDR, Fritz Strelitz, hat das Amtsgericht Tiergarten neue Haftbefehle erlassen.

Wie der Berliner Justizsenat gestern mitteilte, wird den beiden ehemaligen Spitzenfunktionären der DDR, die wegen der Todesschüsse an der innerdeutschen Grenze bereits seit dem vergangenen Mai in Berlin in Untersuchungshaft sitzen, nun auch wegen der Selbstschußanlagen und Minen an der innerdeutschen Grenze Totschlag und mehrfacher versuchter Totschlag vorgeworfen. Insgesamt gesehen wurden durch derartige Anlagen ein Mensch getötet und sieben weitere zum Teil schwer verletzt.

Keßler und Strelitz nahmen dem Vorwurf zufolge die Beschlußfassungen über die Installation von Erdminen und Selbstschußanlagen an der innerdeutschen Grenze „zustimmend zur Kenntnis“. Teilweise hätten sie die Beschlüsse „durch aktives Tun zur Ausführung gebracht“. Jedenfalls hätten sie entgegen ihrer Befugnis und Verpflichtung nichts unternommen, die Verminung zu unterbinden.

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