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Lubitsch nicht erwünscht

Gunter Rometsch, emsiger »Notausgang«-Besitzer und Gralshüter der Ernst-Lubitsch-Werke, gelang es nicht, die Bezirksverordnetenversammlung von Berlin Mitte zur Umbenennung der Wilhelm-Pieck- Straße in Ernst-Lubitsch-Straße zu bewegen. Obwohl der Verkehrssenator (mein Name ist Haase und ich blick gar nicht durch) noch Anfang Oktober verkündet hatte, die Wilhelm-Pieck-Straße als Elsässer Straße sympathischer zu finden, weil nicht einzusehen sei, daß so ein Unrechtsregime-Vertreter wie Pieck noch eine ganze Straße haben soll, entschloß man sich, ehe diese vielbefahrene Route jeden Menschen an den respektlosen und eleganten Juden Lubitsch erinnert, diese doch dem Arbeiter-und-Bauern-Staatsdödel Pieck zu belassen.

Dafür aber gab es nach der Enttäuschung einen Wiedergutmachungsbonbon für Rometsch: Lubitschs Tochter Nicola weilte unbemerkt in der Stadt, besuchte ihn und freute sich am Denkmal ihres Vaters im »Notausgang«, und über die geplante Retro zum 100sten Geburtstag ihres Vaters im Januar des nächsten Jahres. Wir freuen uns natürlich auch schon drauf.

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