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Demonstration bei der Olympia-Mutter

■ Land hält Angebot für Olympia aufrecht

Die niedersächsische Landesregierung hat ihr Vorhaben, als Mehrheitsaktionär bei AEG- Olympia in Wilhelmshaven einzutreten, noch nicht aufgegeben. Das teilte Regierungssprecher Uwe Karsten Heye gestern, einen Tag nach Bekanntwerden der Ablehnung des Angebots seitens des AEG-Vorstands, in Hannover mit. Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD) werde Anfang nächster Woche mit dem AEG- Vorstandvorsitzenden Ernst Georg Stöckl noch einmal über die Zukunft des Büromaschinenherstellers verhandeln.

Gegen die drohende Schließung des zum Daimler-Benz- Konzern gehörenden Oympia- Werks sind am Freitag rund 150 Mitarbeiter in Frankfurt am Sitz der AEG-Zentrale auf die Straße gegangen. Die in der Nacht angereiste Delegation aus Norddeutschland hatte sich zunächst vor dem Tor der Konzernmutter AEG versammelt, wo zu dieser Zeit der Aufsichtsrat tagte. Nachdem den protestierenden Arbeitnehmern der Zutritt zum Werksgelände verweigert worden sei, zogen die Demonstranten mit Spruchtafeln und Sprechchören vor die Zentrale der Deutschen Bank in der Innenstadt. Die Deutsche Bank ist Hauptaktionär bei der AEG-Mutter, dem Daimler- Benz-Konzern.

Mit den Kollegen in Wilhelmshaven hat sich unterdessen auch der Betriebsrat der AEG-Betriebsstätte Frankfurt solidarisiert. Den AEG-Aufsichtsrat forderte der Betriebsrat auf, das Angebot des Landes Niedersachsen zu einer Firmenbeteiligung anzunehmen. In einer Resolution wirft die Frankfurter Arbeitnehmer- Vertretung der Geschäftsführung von AEG-Olympia „Mißmanagement“ vor.

Der FDP-Abgeordnete Erich Küpker kündigte an, er wolle Bundeswirtschaftsminister Jürgen Möllemann (FDP) bitten, auf die Spitze des Daimler-Benz- Konzerns einzuwirken, damit sie einen Teil ihrer Aktivitäten im Flugzeugbau nach Wilhelmshaven verlegt.

dpa

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