: Rassismus contra Sexismus
■ betr.: "Schicksal der Frauen in Thomas 'Händen' ", taz vom 17.10.91
betr.: „Schicksal der Frauen in Thomas' Händen“, taz vom 17.10.91
Ich möchte den Frauen keinesfalls ihr Recht absprechen, in Situationen, in denen sie angegriffen werden, zu reagieren. Eine sexuelle Belästigung ist immer zu verurteilen, ob sie nun am Arbeitsplatz stattfindet oder an anderen Orten. [...] Für mich ist es jedoch offensichtlich, daß es sich bei der Attacke gegen C.Thomas um einen rassistischen Akt handelt, der aber so angelegt wurde, daß er bisher von keinem erkannt wurde; oder aber die Angst vor Repressalien ist zu groß.
Rassismus ist in den USA vielleicht aber auch schon zu etabliert, um noch die nötige Verurteilung zu erhalten. Die Betroffenen verlangen zu Recht mehr Beachtung, doch versteckter Rassismus ist sehr schwer zu erkennen, zumal er immer abgeleugnet werden wird. [Sexismus nicht? d.s‘in] In den USA hat der Rassismus mit der Siedlung der ersten Weißen angefangen, als die amerikanischen Ureinwohner systematisch von ihrem Boden vertrieben und in Reservate gezwängt wurden. Es ging weiter mit in Afrika beheimateten Menschen, die von skrupellosen Weißen zu Sklaven gemacht wurden und deren Nachfahren heute noch verfolgt werden. Es werden zum Beispiel mehr Schwarze zum Tode verurteilt, als Weiße. Von 31 Verurteilten sind allein 15 schwarzer Hautfarbe, und das bei einem Bevölkerungsanteil von nur zwölf Prozent. Peter Diedrigkeit,
Rockenhausen
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