piwik no script img

Friedensnobelpreis für Aung San Suu Kyi

■ betr.: "Nobelpreis gegen die Diktatur", taz vom 15.10.91

betr.: „Nobelpreis gegen die Diktatur“ u.a., Seite 3,

taz vom 15.10.91

Mit Freuden hat die amnesty international Birma-Kogruppe in München vernommen, daß mit der Birmanin Aung San Suu Kyi eine Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, die sich mit bewundernswerter Zivilcourage und stets gewaltfreien Mitteln für Demokratie, Gerechtigkeit und Menschenrechte einsetzt.

Damit wird die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit endlich auf ein Land gelenkt, in dem massive Menschenrechtsverletzungen durch das Militärregime trauriger Alltag sind. Die Menschen in Birma haben in ihrem Bemühen um Menschenrechte, Gerechtigkeit und Demokratie ausländische Anteilnahme bitternötig.

1988 waren die Ereignisse in Birma — grausame und blutige Niederschlagung der friedlichen Studentenrevolten — noch um ein vielfaches schlimmer als der Militäreinsatz auf dem Roten Platz in Peking. Seltsamerweise wurde dies von der Öffentlichkeit weit weniger zur Kenntnis genommen. Wir hoffen, daß die Vergabe des Friedensnobelpreises an eine Volksvertreterin dieses Landes dazu beiträgt, die Mißstände zu ändern. [...]

1986 wurde in München unsere ai Birma-Kogruppe ins Leben gerufen. Seit dieser Zeit setzen wir uns und weitere 30 ai-Gruppen in der ganzen BRD für politische Gefangene und die Wahrung der Menschenrechte in Birma ein. Erst dieses Jahr wurde eine weltweite Kampagne zu Birma abgeschlossen. Aung San Suu Kyi ist seit 1989 ein ai-Fall, was bedeutet, daß wir uns mit allen uns zur Verfügung stehenden friedlichen Mitteln für ihre Entlassung aus dem Hausarrest einsetzen. Vielleicht trägt der Friedensnobelpreis dazu bei. Alexandra Boneff-Beck,

amnesty international Birma-

Kogruppe, München

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen