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Brandanschläge in Berlin

■ Randale zwischen Skins und Linken/ Anschlag auf von Türken bewohntes Haus

Berlin (taz) — Skinheads und Autonome lieferten sich am Mittwoch abend gewalttätige Auseinandersetzungen in der Lichtenberger Pfarrstraße in Ost-Berlin. Dabei gingen sie mit Schlagwerkzeugen, Gaspistolen und Molotowcocktails aufeinander los. Nach Angaben der Berliner Polizei sollen sechs Randalierer vorübergehend festgenommen worden sein. Zwei der Festgenommenen mußten ambulant behandelt werden. Die meisten der Randalierer würden nach Auskunft der Polizei aus Besetzerhäusern in der Pfarrstraße stammen, die von Skinheads beziehungsweise Autonomen bewohnt werden. Gegen die sechs Festgenommenen wurde ein Verfahren wegen Landfriedensbruchs eingeleitet.

Beobachter der Szene schließen nicht aus, daß die Krawalle im Zusammenhang mit einem in der Nacht zum Dienstag verübten Brandanschlag auf ein Sozialprojekt für rechtsradikale Jugendliche in der Pfarrstraße stehen. Eine „antifaschistische Gruppe“ bekannte sich in einem Schreiben, eine Brandbombe in „einem getarnten, künftigen Nazi-Hauptquartier“ gezündet zu haben. Ein Mitarbeiter des von einem Ostberliner Sozialdiakon inspirierten Projektes für rechte Jugendliche sagte, der Brandsatz habe erheblichen Schaden angerichtet. Am selben Tag hatte es in Kreuzberg in einem Keller gebrannt. Das Feuer soll gelegt worden sein. Am vergangenen Freitag brannte es in der Adalbertstraße, ebenfalls Kreuzberg, in einem Haus, das ausschließlich von türkischen Berlinern bewohnt wurde. Auch hier wird nicht ausgeschlossen, daß es sich um Brandstiftung gehandelt hat.

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