piwik no script img

Türkei mordet mit deutschen Waffen

■ Trittin kritisiert Militärangriffe auf Kurden / AEG, NVA und BW dabei

Der Niedersächsische Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Jürgen Trittin (Grüne), hat die erneuten Angriffe der türkischen Streitkräfte auf kurdische Dörfer im Irak scharf kritisiert. Er appellierte zum wiederholten Mal an Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, „endlich den im September abgelaufenen Abschiebestopp für Kurdinnen und Kurden zu verlängern“. „Die türkische Regierung setzt mit ihren Angriffen den Vernichtungsfeldzug Saddam Husseins gegen das kurdische Volk fort“, sagte Trittin.

Die Bundesrepublik hat nach Informationen der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die Aufrüstung der Türkei in den vergangenen Jahren mit 800 Millionen Mark unterstützt. Es sei „grotesk, wenn die mit Hilfe deutscher Steuergelder errichteten Flüchtlingsdörfer für Kurden durch deutsche Waffen wieder zerstört würden“, meinte GfdV-Vorsitzender Tilman Zülch in einem Brief an Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher. Er forderte den Außenminister auf, ein Ende der Waffenlieferungen an die Türkei zu bewirken.

Zu den Lieferungen an militärischem Material seit 1987 gehörten auch 200 gepanzerte Mannschaftswagen aus den Beständen der ehemaligen Nationalen Volksarmee sowie 350 Wagen der Bundeswehr. Diese Fahrzeuge sollen nach Angaben der Gesellschaft bei der Invasion von türkischen Truppen auf kurdisches Gebiet am vergangenen Wochenende eingesetzt worden sein. Außerdem habe die Türkei 249 Milan-Raketen, 80 Condor- Panzerwagen mit MG-Zwillingsturm und Nachtsichtgeräte der Firma AEG erhalten. dpa

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen