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Begegnungen im Waggon

■ Polnische und deutsche Jugendliche bauen Eisenbahnwaggons zu einer mobilen Begegnungsstätte aus/ Neue Wege im Jugendaustausch

Berlin/Frankfurt a.M. Mit einer »Jugendkulturbahn« wollen deutsche und polnische Jugendliche die Weichen für neue Wege im europäischen Jugendaustausch stellen, in den auch die Städte Berlin und Frankfurt/Oder einbezogen werden sollen. In den nächsten beiden Jahren bauen 256 Auszubildende drei polnische Eisenbahnwaggons zu einer mobilen Begegnungsstätte aus.

Die »Jukuba«, wie die exotische Abkürzung der Begegnungsstätte heißt, soll durch ganz Europa rollen und für Veranstaltungen genutzt werden. Mit dem Projekt sollten auch jene Jugendlichen angesprochen werden, »die normalerweise nicht am internationalen Jugendaustausch teilnehmen«, hieß es gestern beim Internationalen Bund für Sozialarbeit (IB) in Frankfurt, der die Aktion betreut.

Geplant seien jeweils 16 dreiwöchige Aufenthalte in Polen und Deutschland. Die Auszubildenden werden unter der Regie von 64 deutschen und polnischen Ausbildern an den ausrangierten Waggons »werkeln«. Restauriert wird in Werkstätten des IB und der polnischen Staatsbahn.

Auf deutscher Seite sind Berufsbildungszentren in Frankfurt/Main, Frankfurt/Oder, Karlsruhe, Berlin und Herne/Westfalen beteiligt. Nach Angaben des IB werden dort vorwiegend Jugendliche ohne Schulabschluß und sozial Benachteiligte ausgebildet.

Ins Rollen gebracht wurde die Idee zur Jukuba schon 1989. Die damalige Bundesfamilienministerin Ursula Lehr (CDU) überreichte ihrem polnischen Amtskollegen bei der Unterzeichnung des deutsch-polnischen Jugendabkommens ein Modell des Zuges. Finanzielle Unterstützung bei ihrem Projekt erhalten die Jugendlichen unter anderem vom Bonner Familien- und dem Bundesbildungsministerium. Der IB, dem nach eigenen Angaben bundesweit mehr als 6.000 Mitarbeiter angehören, engagiert sich bereits seit Jahren im internationalen Jugendaustausch. Mit Partnern in 20 Ländern fördert die Organisation den internationalen Jugendaustausch. dpa

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