Junge Union will mehr Entwicklungshilfe

Trier (dpa) — Die CDU-Nachwuchsorganisation Junge Union (JU) hat die stufenweise Erhöhung der Entwicklungshilfe auf ein Prozent des Bruttosozialprodukts bis zum Jahr 2000 gefordert. Das wären nach gegenwärtigem Stand rund 27 Milliarden Mark — fast das Dreifache des Bonner Entwicklungshilfeetats 1990 (10,3 Milliarden). Der Unionsnachwuchs begründete diese Forderung auf seinem Deutschlandtag in Trier am Wochenende damit, das vereinte Deutschland müsse sich seiner Verantwortung für den Hunger und das Elend in der Dritten Welt bewußt werden. In einer fast einstimmig verabschiedeten Trierer Erklärung „Junge Leute — gleiche Chancen in Deutschland“ forderten die rund 300 Delegierten zum Abschluß am Sonntag die gegenseitige Anerkennung der Bildungsabschlüsse und Berufsjahre sowie eine Angleichung der Bafög-Sätze und Stipendien in alten und neuen Bundesländern. Die JU ist mit derzeit 197.000 Mitgliedern die nach eigenen Angaben „größte politische Jugendorganisation in der Bundesrepublik“. Innerhalb der vergangenen acht Jahre schrumpfte die Mitgliederzahl allerdings, weil der jüngere Nachwuchs fehlt und es auch aus Verärgerung über die Politik der Bundesregierung Austritte gegeben hat.