Fünf Ausbrecher wieder gefangen

■ Fahndung schnell erfolgreich / CDU verlangt Aufklärung

Von den sieben Gefangenen, die Sonntag abend aus der Jugendvollzugsanstalt Blockland ausgebrochen sind, sitzen fünf mittlerweile wieder hinter Gittern. Marco Teske wurde am Montag um 20 Uhr von der Polizei in der Bremerhavener Innenstadt aufgespürt. Frank Döscher, der mutmaßliche Frauenmörder, wurde gestern morgen bei einer Fahrzeugkontrolle in der Nähe von Bremerhaven entdeckt. Der Opel mit Bremerhavener Kennzeichen, mit dem Döscher unterwegs war, war gestohlen, erklärte die Sprecherin der Bremer Staatsanwaltschaft gestern.

Döscher sei bei seiner Festnahme nicht bewaffnet gewesen. Auf der Pressekonferenz des Justizsenators am Vortag war nicht ausgeschlossen worden, daß Döscher sich in den Besitz einer Waffe bringen würde. Döscher, der zwei Frauen erschossen haben soll, hatte dies Anfang September detailliert gestanden, später aber widerrufen. In dem Geständnis hatte er erklärt, die Waffe in einen Container geworfen zu haben. Gefunden hatte die Polizei die Waffe jedoch nicht, weil der Container mittlerweile geleert worden war.

Gefaßt hat die Polizei auch zwei der jugendlichen Mitflüchtlinge: einen bereits eine Stunde nach der Tat, einen anderen gestern Mittag um 14.20 Uhr in Walle. Einer der sieben Ausbrecher hatte sich gestellt, so daß die Großfahndung nur noch zwei Flüchtlinge verfolgt. Den anfänglichen Verdacht der Gefangenenmeuterei überprüft die Staatsanwaltschaft weiter. Unterdessen hat die CDU-Fraktion eine Sondersitzung der Justizdeputation zur Aufklärung der Massenflucht gefordert. ra