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Franc-Sturz schwächt Paris

Paris (dpa/vwd) — Auch der Franc steckt im Formtief: die französische Währung ist am Montag mit 3.4193 Franc pro Mark auf ein Zweijahrestief gefallen. Wirtschafts- und Finanzminister Pierre Beregovoy versteht die Welt nicht mehr: gäbe es eine EG-Kursanpassung, müßte der Franc aufgewertet werden, so Beregovoy. Frankreich besitzt die niedrigste Inflationsrate, weist aber seit der Leitzinssenkung vor zwei Wochen auch die niedrigsten Zinssätze aller westlichen Industriestaaten auf. Die Arbeitslosigkeit nähert sich unaufhaltsam der Zehnprozentmarke. Der Dollar fällt; der kalkulierte Druck auf den Franc wurde unerwartet verstärkt. Keine guten Aussichten für den EG-Gipfel in Maastricht, wo Paris mit einem starken Franc im Rücken seine Position zugunsten einer politisch letztlich abhängigen EG-Zentralbank stärken wollte. Eine Erhöhung der Leitzinsen als Ausweg paßt jedoch nicht in Beregovoys monetaristische Stabilitätspolitik, die er seit 1988 propagiert.

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