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Gewalt in der Schule nicht ignorieren

■ Fachtag schwört LehrerInnen auf konstruktiven Umgang mit Gewalt ein

Foto: Falk Heller

Die Umgangsformen unter Jugendlichen haben sich verändert. Dies merken auch die LehrerInnen in ihrem Alltag. Zwar ist der Vandalismus nicht mehr so stark wie vor vier, fünf Jahren. Und dennoch: Das Thema Gewalt in der Schule ist aktuell wie nie. „Wir müssen uns den Problemen stellen. Wir dürfen nicht die Augen verschließen. Und wir müssen überlegen, welche Möglichkeiten und welche Verantwortung Schule und Erziehung in diesem Bereich haben“, so argumentierten die LehrerInnen, die zum Teil mit dem ganzen Kollegium gestern zu einem Fachtag „Gewalt in der Schule“ ins Wissenschaftliche Institut für Schulpraxis gekommen waren. Fast 400 waren dies — mehr als erwartet.

Professor Walter Bärsch von der Uni Hamburg, bis vor wenigen Wochen noch Präsident des Kinderschutzbundes, motivierte die PädagogInnen, nicht verkrampft und mutlos an die Probleme heran-, und das heißt: auf aggressive SchülerInnen zuzugehen. Man müsse lernen, mit den Formen der alltäglichen Gewalt konstruktiv umzugehen.

Und etwas anderes legte der erfahrene Pädagoge den LehrerInnen ans Herz: Nichtkönnen akzeptieren lernen. Loben, damit und nicht weil ein Erfolg sich einstellt. „Wir haben doch die Neigung zu generalisierendem Tadel, der den ganzen Menschen trifft.“ Doch vor allem forderte Bärsch: Bewertungssysteme überdenken. Nicht nur die Noten, sondern auch deren Grundlage. Man solle nicht immer das Lernziel als Maßstab nehmen, sondern stattdessen die Ausgangslage des Kindes: dann würden nicht Defizite festgestellt, sondern Erfolge. Bärsch: „Das ist die Gretchenfrage. Will Schule Ellbogen für die Leistungsgesellschaft produzieren oder zur Mitmenschlichkeit erziehen?“ ra

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