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Bonn prüft Hermes-Garantien

Berlin (taz) — Die akute Liquiditätskrise der UdSSR zieht immer weitere Kreise: Wegen der drohenden Zahlungsunfähigkeit der sowjetischen Außenhandelsbank verlangt die Bundesregierung jetzt bei Hermes- verbürgten Geschäften zusätzliche Garantien der jeweiligen Rebublik- Nationalbanken. Ein Expertenstab überprüft derzeit die Kreditwürdigkeit der Nationalbanken, um zu klären, welche Garantien bei einem Ausfall der Moskauer Bankzentrale künftig für Hermes-Bürgschaften gefunden werden können. Ohne eine Neuregelung droht der deutsche Sowjethandel zusammenzubrechen, da keine neuen Bürgschaften für zahlungsunfähige Schuldner vergeben werden dürfen. Der Bund steht mit 42 Mrd. Mark im Risiko, davon allein 26 Mrd. über Bürgschaften. Eine Zahlungsstopp der Sowjets würde den Bundeshaushalt nach Schätzungen mit einem zweistelligen Milliardenbetrag belasten. Der Vorstandschef der Deutschen Bank Kopper hatte am Wochendende erklärt, die UdSSR befinde sich kurz vor ihrer Zahlungsunfähigkeit und für sofortige Liquiditätshilfen von 5 Mrd. Mark plädiert.

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