Specht der Woche 10.09.2019: Ich mache mir Sorgen

Christian ist entsetzt darüber, dass so viele Menschen in Deutschland AfD wählen. Es macht ihm Angst.

Bild: Zeichnung: Christian Specht

Dieses Mal geht es um die Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg. Sehr viele Menschen haben die AfD gewählt. Das Polizeiauto zeigt, dass die Situation alarmierend ist, denn die AfD wird immer rechter.

Schuld an dem Wahlergebnis sind die anderen Parteien: CDU, SPD, Grüne, FDP und Die Linke. Sie haben die AfD salonfähig gemacht. Aber vor allem die CDU, die hört den Menschen nicht mehr zu.

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet (un)regelmäßig den „Specht der Woche”.  

Wir steuern auf eine Katastrophe zu

Die Wolken zeigen, wie sich die Lage verschlechtert und dass wir auf eine Katastrophe zusteuern, und zwar nicht nur im Osten. Bald wird es in Deutschland so sein wie in Österreich, wo auch eine rechte Partei mitregiert. Wenn die AfD regiert, wird es eine Katastrophe geben, ich fürchte, dann wird es wie damals bei den Nazis. Irgendwann, fürchte ich, gehen sie gegen alle vor, auch gegen Menschen mit Behinderung.

Das macht mir Sorgen.

Ein Appell an die Vernunft

Auch Sorgen macht mir, dass die AfD trotzdem auch von Menschen mit Behinderung gewählt wird. Das habe ich auf einem Video von einer Kundgebung der Partei gesehen, da war eine Person im Rollstuhl in der ersten Reihe.

Die einzige Lösung ist, dass die anderen Parteien mehr zusammenhalten müssen und den Menschen wieder zuhören. Für die nächsten Wahlen appelliere ich deshalb an die Vernunft aller Menschen, die wählen dürfen.

Protokoll: Lisa Winter