: SAMSTAG: Robin Hood - König der Vagabunden / Inspector Lavardin: Der Teufel in der Stadt / Die Schnüffelschwestern
ROBIN HOOD —
KÖNIG DER VAGABUNDEN
Nachdem nun die Filmarchivare so ziemlich aller Sendeanstalten irgendeinen Beitrag zum Thema Robin Hood ausgegraben haben, will auch das ZDF nicht länger hintanstehen und zeigt Errol Flynn, den König der Hollywood-Haudegen, in seiner Paraderolle als König der Vagabunden, wobei dieser „König der...“- Quatsch mal wieder auf deutsche Titulierer zurückgeht. Flynn bekam die Rolle, die eigentlich James Cagney, dem ungekrönten König der Warner Bros. Studios, zugedacht war, nachdem Jack Warner den jungen Draufgänger in Captain Blood gesehen hatte. Eine Besetzung nicht ohne Risiko, denn der aufwendig in Technicolor gedrehte Robin Hood war mit rund zwei Millionen Dollar Produktionskosten eine der teuersten Produktionen der Warner-Geschichte. Tatsächlich überspannten die Warner-Jungs den Bogen: Die Einspielergebnisse blieben hinter den Erwartungen zurück; und da dies nicht der einzige Flop des Jahres 1938 war, schlossen die Studio- Buchhalter mit einem königlichen Defizit von zwei Millionen Dollar ab.(ZDF, 15.25 Uhr)
INSPECTOR LAVARDIN:
DER TEUFEL IN DER STADT
Zwei hinreißend unmoralische Kinofilme hat Claude Chabrol seinem Inspector Lavardin gewidmet, der unversehens zum Serienhelden avancierte. „Ich habe meine eigene Welt und meine Ticks wiedergefunden“, schwärmte der Regisseur. „Voyeurismus und Heuchelei — das eine ist die Kehrseite des anderen — in den kleinen Provinzstädten, das ist eine kleine Welt, die mir gehört...“ Den Spaß am Thema und am Spiel um manipulierte Wahrheiten merkte man den Kinofilmen an; ob das bei den für das französische Fernsehen entstandenen Arbeiten ebenso ist, bleibt zu überprüfen. Chabrol zeichnet hier neben Dominique Roulet nur als Co-Autor. Die Inszenierung oblag Christian de Chalonge, dessen Dr. Petiot auch hierzulande im Kino zu sehen war.(ARD, 23.35 Uhr)
DIE SCHNÜFFELSCHWESTERN
In diesem Pilotfilm zu einer kurzlebigen Fernsehserie um zwei exzentrische Krimiautorinnen, die permanent in echte Verbrechen verwickelt werden, gibt es einen raren Auftritt der Schauspielerin Paulette Goddard, die sich nach ihrer Ehe mit dem Romancier Erich Maria Remarque weitgehend vom Film zurückgezogen hatte. Sie wird als alternde Filmdiva Opfer eines Mordes, den aufzuklären sich die verschwisterten Heldinnen zum Ziel gesetzt haben. Helen Hayes und Mildred Netwick spielen die Hauptrollen, der Mann fürs Grobe ist Art Carney.
(RTLplus, 2.20 Uhr)
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