■ VUKOVAR VOR DER KAPITULATION: Serbien zwingt Kroatien in die Knie
Belgrad/Bonn (taz) — Vukovar, die Stadt des Symbols des kroatischen Widerstandes, ist am Ende. Der Verlust der Stadt an der Donau ist die bisher schwerste Niederlage Kroatiens im Krieg gegen Serbien. Ein Berater des kroatischen Präsidenten Tudjman erklärte: „Wir stehen kurz vor dem Ende.“
Gestern begannen in Vukovar die Verhandlungen über die Kapitulation. Zuvor war das Bundesheer ins Zentrum der Stadt vorgerückt. Die Armee bestand auf der bedingungslosen Kapitulation der verbliebenen kroatischen Einheiten, die auf etwa 1.500 Mann geschätzt werden. Wie die Sprecherin der Beobachter der Europäischen Gemeinschaft, Reinilde Steeghs, mitteilte, stimmte die Bundesarmee der Evakuierung der Zivilbevölkerung Vukovars bereits zu. Sie wird auf rund 15.000 Menschen geschätzt.
Die Westeuropäer werden sich durch die Entsendung von Versorgungsschiffen in die Adria und politische Vorstöße in der UNO um die Eindämmung des Bürgerkrieges in Jugoslawien bemühen. Frankreich, Italien und Großbritannien kündigten dort die sofortige Entsendung von je einer Fregatte zur Versorgung und Evakuierung von Zivilisten in die Adria-Gewässer vor Dubrovnik an. SEITEN 2, 3 & 12
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