Ungewisse Zukunft

■ Geringe Wahlbeteiligung für Studentenrat an der HUB

Mitte. »Das Asta-Modell isses nicht, aber wie wir mit dem StuRa weitermachen, wissen wir auch noch nicht.« — Das ist die Essenz der Überlegungen des Studentenrates über das Urabstimmungsergebnis an der Humboldt-Universität. In der letzten Woche hatten sich zwar 87,7 Prozent der Abstimmenden für den StuRa entschieden, die Wahlbeteiligung hatte freilich nur bei 30 Prozent gelegen.

»Für eine Auflösung des StuRa sehe ich keinen überzeugenden Grund«, vertrat der ehemalige StuRa-Sprecher Ronald Freytag die eine der beiden vorherrschenden Positionen. Die Urabstimmung habe zwar kein überragendes Ergebnis gebracht; aber es spreche auf keinen Fall für einen Asta. Der StuRa habe es allerdings nicht vermocht, »Professionalität in seine Reihen zu bekommen«, kritisierte Freytag.

Das eigentliche Ziel der Urabstimmung sei nicht erreicht worden, meinte Ilko Sascha Kowalczuk auf der anderen Seite. »Es sollte mit einem überragenden Votum dem Gesetzgeber gegenübergetreten werden. Das ist gescheitert!« Erhebliche Selbstzweifel äußerten die StuRas selbst. Dies ging soweit, daß für den kommenden Montag die Sprecher aufgefordert wurden, vor dem StudentInnenrat der HUB Rechenschaft abzulegen. Außerdem liegt ein Antrag vor, die Sprechergruppe abzuwählen.

Einigkeit herrscht darüber, daß auf keinen Fall der StuRa selbst seine Ablösung durch einen Asta organisatorisch in die Hand nehmen wird. Damit scheidet wohl auch die Variante »StuRa unter anderem Namen« aus. Durch eine entsprechende Anwendung des Wahlrechts des Berliner Hochschulgesetzes könnte das StuRa- Prinzip im Ansatz erhalten werden. cif