: Stasi-Beauftragter Gauck befürchtet Zusammenbruch seiner Behörde
Berlin (dpa) — Der Stasi-Sonderbeauftragte der Bundesregierung, Joachim Gauck, schließt einen Zusammenbruch seiner Behörde zu Jahresbeginn 1992 nicht aus. „So etwas befürchte ich“, sagte er in einem Interview. Die Entscheidung des Haushaltsausschusses des Bundestages, die Hälfte der für Januar zusätzlich beantragten 2.500 Stellen zu sperren, bezeichnete Gauck als „problematisch“.
Gauck hatte früher erklärt, die Behörde brauche im nächsten Jahr 3.600 Mitarbeiter, um der zu erwartenden Antragsflut einigermaßen gerecht werden zu können. Allein für 1991 habe man noch über 260.000 Auskünfte zu erteilen, berichtete er. Es sei nicht abzusehen, daß das mit den derzeit rund 800 Mitarbeitern — darunter etwa ein Viertel Wachpersonal — bis zum Jahresende erledigt werden könne. Zusätzlich erwarte man nun mindestens 20.000 Anträge von Bürgern auf Akteneinsicht „plus 20.000 Neuanträge aus dem erweiterten Bereich der Aktennutzung“.
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