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Das Geheimnis des Russen

■ Jelzin weiß angeblich, wo das Bernsteinzimmer ist

Bonn/Hamburg (ap) — Die Spekulationen über den Verbleib des seit Kriegsende verschollenen Bernsteinzimmers wuchern weiter. Der russische Präsident Boris Jelzin sagte gestern vor dem Auswärtigen Ausschuß des Bundestages in Bonn, er wisse, wo der Kunstschatz sei. Jelzin habe sogar Ostdeutschland als Lagerort genannt, berichteten einige Ausschußmitglieder.

Alle Versuche, das Bernsteinzimmer aufzuspüren, sind bisher vergeblich gewesen. Es könnte in der Sowjetunion sein, ebensogut aber auch in einer amerikanischen Privatsammlung. Jelzin forderte den Bundestagsausschuß auf, mit Gesprächen beider Länder über den Austausch von Kulturgütern, die im jeweils anderen Land lagerten, zu beginnen, und nannte in diesem Zusammenhang auch das Bernsteinzimmer.

Anfang der Woche hatte die Moskauer Zeitung 'Rabotschaja Tribuna‘ berichtet, der Schatz lagere in 27 Stahlkisten verpackt auf sowjetischem Militärgelände in Ostdeutschland. Gerüchte kreisen schon lange um einen zugesprengten Stollen in Thüringen.

Das Bernsteinzimmer war Anfang des 18. Jahrhunderts von Friedrich I. für das Berliner Stadtschloß in Auftrag gegeben und dann an den russischen Zaren verschenkt worden. Bei der Belagerung Leningrads fiel es den deutschen Truppen in die Hände und ist seitdem verschwunden.

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