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Schweizer kaufen Imhausen

Lahr (taz) — Die um die Jahreswende 1989/90 wegen der Lieferung einer kompletten Giftgasfabrik nach Libyen weltweit in die Schlagzeilen geratene Chemiefirma Imhausen GmbH im südbadischen Lahr wird an ein schweizerisches Unternehmen verkauft. Nach Informationen der taz wird die in Uetikon am Zürcher See ansässige Chemische Fabrik Uetikon die Kernteile der Lahrer Imhausen-Gruppe, insbesondere den Forschungs- und Entwicklungsbereich übernehmen. Die neuen Schweizer Eigentümer wollen den Großteil der Arbeitsplätze in Lahr erhalten. Der Kaufvertrag soll Ende dieser Woche in Lahr unterzeichnet werden. Der frühere Imhausen-Chef Jürgen Hippenstiel-Imhausen, der zur Zeit wegen des Giftgas-Deals eine dreijährige Haftstrafe absitzt, hatte seine offiziellen Firmenanteile auf seine Ehefrau überschrieben, hielt aber bis zuletzt über Briefkastenfirmen in Liechtenstein und Hongkong auch selbst noch Teile des Kapitals. Weitere Anteile hielten Verwandte der Imhausens. Von dem Erlös — in Lahr wird von 20 Millionen Mark gemunkelt — wird den bisherigen Imhausen-Eigentümer zwar wenig bleiben: Das Finanzamt mahnt Steuernachzahlungen in Millionenhöhe an.

Trotzdem braucht Techno-Söldner „Hippi“ nach seiner Entlassung nicht zu darben: Das Mannheimer Landgericht verzichtete in seinem Urteil ausdrücklich auf die Einziehung des Gewinnes (Schätzungen der Fahnder schwanken zwischen 60 bis 70 Millionen Mark) aus dem giftigen Libyen-Geschäft. Der Reibach ist inzwischen sicher in Hongkong gebunkert. thosch

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