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Fürchtet Euch nicht!

■ Neu im Angebot: Der Schwarze Weihnachtsmann

Wenn Papi und Mami demnächst wieder zwischen Fernsehen und Ficken auf die schwarzen Scheinasylanten schimpfen, sind Bremens Kinder gegen den Haß gefeit. Hans-Hinrich Blumenberg, Karstadt-Chef und Vorsitzender des Vereins Bremen-Werbung, hat nämlich seit gestern gleich vier nette Exemplare Schwarzer auf der Obernstraße laufen, die den Kindern in der Vorweihnachtszeit Schokolade schenken werden. So ein Schwarzer, das ist ein runde Sache.

Ein Werbegag, der Gutes tut, denn die pädagogische Frage, die sich stellt, ist folgende: Kann so ein netter Neger in Weihnachtsmanngarderobe ein Scheinasylant sein? Die Antwort ist leicht gefunden: Nein, kann er nicht, denn sonst hätte er den Job bei der Bremen-Werbung erst gar nicht bekommen.

„Einer von den Schwarzen war so begeistert von der Idee, der wollte erst gar kein Geld dafür haben“, erzählte Blumenberg gestern stolz, als die Weihnachstsmänner im Führring um den Roland präsentiert wurden. Aber das hätte natürlich eine Schlagzeile gegeben: Neger arbeiten umsonst, da ließ sich die Bremen-Werbung nicht drauf ein. Jetzt werden die Schwarzen ordentlich bezahlt und lösen sich jeweils in zwei Schichten ab.

Bremens Geschäftsleute wollen mit der Aktion ein Zeichen „für Freundschaft unter den Völkern“ setzen. Und welche höheren Ehrungen kann es für einen Schwarzen schon noch geben, nachdem er einmal den deutschen Weihnachtsmann hat spielen dürfen?

So weit hergeholt ist die Idee des schwarzen Weihnachtsmannes übrigens gar nicht: Schließlich gibt es das Fest ja auch in der Heimat der Schwarzen, in Ghana und Elfenbeinküste. Das haben die Engländer dort eingeführt und wird dort genauso gefeiert wie hier. Na, so ein Zufall!

Schön wäre jetzt noch ein braunäugiges Zigeunerkind, das im Schaufenster rund um die Uhr „Stille Nacht“ singt und ein Tschernobyl-Baby in lebensgroßer Krippe. Fürchtet Euch nicht! mad

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