: Finsterer Stern
■ Roter Stern Belgrad verlor 0:2 bei Sampdoria Genua/ Der FC Liverpool düpierte im UEFA-Cup den FC Tirol
Berlin (taz) — „Mancini verdunkelt die Sternschnuppe“, titelte der 'Corriere della Sera‘ nach dem überzeugenden 2:0-Sieg des italienischen Meisters Sampdoria Genua über Roter Stern Belgrad. In der italienischen Liga macht das Team eine Periode der Verzweiflung durch und schwebt nahezu in Abstiegsgefahr, doch gegen die Belgrader, die ohne ihre Besten, Savicevic und Belodedic, auf verlorenem Posten standen, beherrschten die Genueser die Partie nach Belieben. Überragender Spieler war Mancini, der keinen einzigen Fehler machte, listig die Bälle verteilte und in der achten Minute auch das 1:0 erzielte. Torhüter Pagliuca war an diesem Abend vollständig arbeitslos, Belgrads Torjäger Pancev bei Vierchowood komplett abgemeldet. Am Ende konnten sich die Roten Sterne beglückwünschen, daß sie nicht gleich zum Auftakt der Endrunde gänzlich verloschen, sondern nur noch das 0:2 durch Vialli (73.) kassieren mußten.
2:0 gewann der letzte Inselclub im europäischen Geschäft, der FC Liverpool, seine UEFA-Cupbegegnung in Innsbruck. Beide Treffer erzielte nach der Pause (58.,79.) der in den letzten Wochen arg geschmähte Waliser Rekordablösesummler Dean Saunders, der darüber verständlicherweise höchst erfreut war. „Das wird ihnen (den Kritikern, Anm. der Red.) das Grinsen aus dem Gesicht wischen“, jubilierte der Kevin Keegan der armen Leut'. Offensichtlich nicht, denn Manager Graeme Souness, sein Oberkritiker will ihn nichtsdestotrotz in den Sherwood Forest nach Nottingham schicken. Doch auch dort ist man von Saunders Kickkünsten eher mäßig begeistert und hält sich erstmal bedeckt.
Eine heiße Endphase gab es wieder beim FC Barcelona. In der 65. Minute erzielte Nemecek den Anschlußtreffer zum 2:3 für die Spartaner aus Prag, deren Schlußoffensive jedoch vergeblich blieb.
Daß es nicht immer so einfach geht, wie gegen die Fußballzwerge von Bayern München, die man mit 6:2 abserviert hatte, mußte der BK Kopenhagen herausfinden. Die Türken von Trabzonspor waren da natürlich schon ein erheblich qualifizierterer Gegner, so daß der BK mit Mühe ein 1:0 (Torschütze Lars Nielsen, 44.) zustande brachte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
