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Ringnotizen: "Menschen aus anderen Ländern in der Nachbarschaft, ihre Kinder an unseren Schulen / "Förderverein Schorfheide-Chorin" / Havel und Badewasserqualität / Nationalpark "Unteres Odertal"

»Menschen aus anderen Ländern in der Nachbarschaft, ihre Kinder an unseren Schulen« — unter diesem Motto stand ein vom Pädagogischen Landesinstitut Brandenburg veranstalteter zweitägiger Meinungsaustausch in Cottbus. Etwa 100 Lehrer und Pädagogen diskutierten darüber, wie sie ihre eigenen Unsicherheiten bei der Konfrontation mit Ausländerfeindlichkeit und Gewalt abbauen könnten. Jeder Lehrer müsse sich seiner Rolle als Mittler von Toleranz bewußt werden, noch ehe in seiner eigenen Schulklasse Kinder von Aussiedlern und Asylsuchenden sitzen, hieß es. Brandenburgs Bildungsministerin Marianne Birthler (Bündnis 90) legte dar, wie mit der Erziehung gegen Rassismus ein Grundauftrag der demokratischen Schule erfüllt werden kann. Ausländerpolitik sei »Welt-Innenpolitik«. Die Schule, befand Frau Birthler aber auch, sei keine »Reparaturbrigade der Gesellschaft«.

Eine Reparaturbrigade der Natur traf sich am Wochenende in Eberswalde. Bürgermeister, Landräte und Vertreter von brandenburgischen Naturschutzämtern diskutierten im Rahmen einer Beratung des »Fördervereins Schorfheide-Chorin« über die Zukunft des gleichnamigen Biosphärenreservats. Nach Ansicht des brandenburgischen Umweltministers Mathias Platzeck (Bündnis 90) sollte die über Jahrhunderte gewachsene sensible Kulturlandschaft per extensiver Landwirtschaft, naturnahem Waldbau und umweltverträglichem Tourismus gefördert werden. Professor Michael Succow, Leiter der großen Schutzgebiete des Landes Brandenburg, plädierte einmal mehr für Energie und Geduld, damit der Unesco-Status des Schutzgebietes Schorfheide- Chorin den ihm gebührenden Klang erhalte und den dort wohnenden Bürgern Chancen zu Arbeit, Lohn und Erholung einräume. Naturschutzvorhaben wie das Wasservogel-Reservat »Blumberger Mühle«, das künftig größte Wildgehege Deutschlands inmitten der Schorfheide, der Reiterhof Schluft und ein beabsichtigtes Informations- und Bildungszentrum in Chorin seien Beispiele für die Sicherung und Zukunft dieser Kulturlandschaft.

Apropos Natur: Die Havel wird im Raum Potsdam erst im Jahre 2000 wieder Badewasserqualität nach EG-Norm haben. Das glaubt jedenfalls unser oben schon zitierter Umweltminister Platzeck. Er gehe davon aus, daß eine Reaktivierung der Rieselfelder im Raum Berlin für vorgereinigtes Abwasser erforderlich werde. Es seien noch harte Verhandlungen mit dem Berliner Senat notwendig.

Und noch ein Naturschutzthema: Im Städtchen Schwedt wurden die Pläne für einen Nationalpark »Unteres Odertal« bei einem Seminar der »Deutschen Gesellschaft e.V.« erörtert. Während das Projekt in der Bundesrepublik begrüßt werde, so Nationalpark-Leiter Ansgar Vössing, zeige die polnische Seite jedoch momentan noch kein großes Interesse.

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