Specht der Woche 15.07.2019: BVG muss aufmerksamer werden

Christian Specht fragt sich, ob es bei der BVG einen Behindertenbeauftragten gibt. Sollte es!

Bild: Zeichnung: Christian Specht

Es geht um die Busse in Berlin. Vorne, gleich dort, wo man einsteigt, gibt es Plätze für Menschen mit Behinderung. Mir ist aber schon ein paar Mal aufgefallen, dass es in manchen Bussen keine Hinweise mehr gibt. Die Leute reißen die Aufkleber einfach runter. Ich habe den Eindruck, der Busfahrer kriegt das nicht mit.

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet (un)regelmäßig den „Specht der Woche”.  

Wenn dort kein Hinweis ist, dann stehen die Leute nicht auf und denken, sie können dort sitzen bleiben. Bei den Einstiegsmöglichkeiten gibt es manchmal auch Probleme. Es gab früher automatische Rampen, aber die sind immer kaputtgegangen. Deshalb wurden sie wieder abgeschafft. Der Busfahrer muss jetzt immer aufstehen und hinten die Rampe ausklappen. Deshalb lässt der Fahrer manchmal auch vorn die Tür zu, wenn der Bus anhält. Dann sind die anderen Leute, die dort einsteigen wollen, aber genervt. Es müssten einfach Rampen gebaut werden, die auch funktionieren. Da müsste die BVG darauf achten.

Ich frage mich, ob die nicht einen Behindertenbeauftragten haben. Der müsste aktiver sein. Eine Person von der BVG sollte immer wieder kontrollieren, ob die Aufkleber noch da sind.

Ich habe auch schon erlebt, dass fünf Kinderwagen im Bus waren und deshalb kein Rollstuhl mehr reinpasst hat. Letztens habe ich einen Busfahrer erlebt, der hat sich total aufgeregt. Da waren fünf Kinderwagen, und der Busfahrer meinte: Nee, der Rollstuhl muss noch rein. Deshalb musste dann ein Kinderwagen raus. Die Frau mit dem Kinderwagen war dann auch sauer.

Protokoll: Lilly Schlagnitweit