: 4.000 Kündigungen zu Weihnachten
■ Ärzte über 50 werden Angestellte in Polikliniken/ ÖTV fordert Sozialplan für Entlassene
Berlin. Ärzten aus Ostberliner Polikliniken, die über 50 Jahre alt sind, bietet der Senat ein Angestelltenverhältnis in 12 zu Gesundheitszentren umzuwandelnden Polikliniken an. Jüngeren Medizinern bleibt nur die freiberufliche Niederlassung, die allerdings auch in den neuen Zentren möglich sein soll, sagte Gesundheitssenator Peter Luther (CDU) gestern. Der Senat wird die Trägerschaft für 12 der bestehenden 90 Polikliniken mit zur Zeit 1.000 Beschäftigten übernehmen. Etwa 200 Beschäftigte sollen demnächst entlassen werden.
Die Klarstellung Luthers erfolgte, nachdem der Arbeiter-Samariter-Bund und das Union-Hilfswerk Berlin in den vergangenen Tagen den Eindruck erweckt hatten, sie wollten sich nicht an der Trägergesellschaft für 12 (von 90) Polikliniken beteiligen. Laut Luther wollen die beiden gemeinnützigen Organisationen zu einem späteren Zeitpunkt einsteigen. Das Land Berlin stehe aber unter Zeitdruck und werde die Verantwortung für 12 Polikliniken übernehmen. Zum Jahreswechsel sollen die Bezirke die Kosten für Polikliniken und Ambulatorien tragen (nicht jedoch für die 12), nachdem der Senat in diesem Jahr 42 Millionen Mark für alle 90 aufgewendet habe.
Die ÖTV sprach gestern von einem »Weihnachtsgeschenk besonderer Art«. In allen über 90 noch bestehenden Polikliniken würden über 4.000 Beschäftigte zum Jahresende entlassen. Die ÖTV wiederholte ihre Forderung, alle Polikliniken und Ambulatorien aufrechtzuerhalten. Ferner forderte sie Luther auf, für die 4.000 sozialplanähnliche Regelungen zu schaffen. dpa/jgo
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