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Neue Ermittlungen im Fall Maxwell

■ 'The European‘ vorerst eingestellt/ Mehrere Interessenten für den Berliner Verlag

London/Frankfurt (ap) — Die britischen Ermittlungsbehörden, die die Geschäftspraktiken des verstorbenen Großverlegers Robert Maxwell untersuchen, ermitteln inzwischen wegen möglicher Manipulationen zur Stützung des Kurses der Maxwell-Aktien. Wie die Ermittler erklärten, sind möglicherweise bis zu 153 Millionen Pfund Sterling (rund 436 Millionen Mark) benutzt worden, um Verbindlichkeiten „verschiedener ausländischer Unternehmen“ zu begleichen, die im April und Juli Aktien der Maxwell Communication gekauft hatten. Bei diesen Unternehmen soll es sich nicht um Maxwell-Firmen handeln.

Die Zeitung 'The European‘ könnte der erste Teil des Maxwell- Imperiums werden, der schließen muß. Die 150 Mitarbeiter sind zwangsbeurlaubt worden. Die Herausgeber kündigten an, die Zeitung werde erst wieder erscheinen, wenn ein Käufer gefunden sei.

Der im November auf mysteriöse Weise ums Leben gekommene Maxwell hat nach Ansicht der Obduktionsärzte vermutlich nicht Selbstmord verübt. Die in Santa Cruz de Tenerife tätige Richterin Isabel Santos erklärte, sie habe ihre Ermittlungen über den Tod Maxwells abgeschlossen. Anzeichen für ein Verbrechen seien nicht entdeckt worden.

Die Verwalter der Maxwell- Gruppe, die zu 50Prozent am Berliner Verlag beteiligt ist, ist bereits mit mehreren Interessenten über die Veräußerung dieses Anteils im Gespräch. Das teilte die Arthur Andersen & Co. am Donnerstag abend über ein Frankfurter Anwaltsbüro mit. Das Joint-venture mit Gruner und Jahr, zu dem unter anderem die Tageszeitungen 'Berliner Zeitung‘ und die 'Wochenpost‘ gehören, seien weder von der gerichtlich angeordneten Verwaltung der beiden Maxwell-Unternehmen Headington Investments Ltd. und Robert Maxwell Group Plc noch von irgendeiner Form von Insolvenz betroffen.

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