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Gegen Jugendgewalt im Land Brandenburg

■ Symposium zur »Gewalt gegen Ausländer«/ Experten diskutierten Ausländerfeindlichkeit der Jugendlichen

Bernau. An die Verantwortung von Politikern, Wissenschaftlern, Lehrern, Eltern sowie der Medien appellierten Teilnehmer eines dreitägigen Symposiums zum Thema »Gewalt gegen Ausländer«, das am Sonntag in Bernau zu Ende ging. Die Veranstalter — Bildungsdienst und Sozialwerk des Deutschen Beamtenbundes und die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung — hatten Vertreter des Senats, der Landesregierung Brandenburg sowie Wissenschaftler und die Ausländerbeauftragten Brandenburgs eingeladen.

Auch im Land Brandenburg hat die Jugendgewalt, die sich vor allem gegen Ausländer richtet, zugenommen. Peter Dietrich vom Institut für Familien- und Kindheitsforschung der Landesuniversität Potsdam erläuterte in seinem Vortrag Ergebnisse zweier Untersuchungen zur sozialen Befindlichkeit junger Menschen im Land Brandenburg. Werteverlust, Zukunftsängste und der Verlust von Geborgenheitsgefühlen führten verstärkt zu Frustration und Intoleranz und würden sich in der Gewalt gegenüber Schwächeren und Randgruppen, wie Homosexuelle und Ausländer, äußern.

Ausländerfeindlichkeit sei deshalb nicht mit rechtsradikalen Aktivitäten gleichzusetzen, sondern sie sei vielmehr Ausdruck aggressiver Hilflosigkeit. Dennoch gibt es nach gegenwärtigen Schätzungen 15.000 zur rechtsradikalen Szene gehörende Jugendliche im Land.

Karlheinz Masselken von der Universität der Bundeswehr in Hamburg betrachtete das »Phänomen Ausländerfeindlichkeit« als eine »spezifische Unduldsamkeit«, die sich gegen einen unbegrenzten Zuzug von Ausländern wende. Nur wenn es den verantwortlichen Politikern gelänge, durch vernünftige Zuzugsregelungen die Angst vor dem Identitätsverlust der jeweiligen Nation gegenstandslos zu machen, könne der innere Frieden wieder hergestellt werden.

Zu Beginn des Symposiums hatte der Leiter der Ausländerbehörde Berlin, Ulrich von Chamier, auf die Probleme bei der Bearbeitung von Asylanträgen hingewiesen. Er warf den Politikern einen unredlichen Umgang mit der Gesamtproblematik des Ausländerzuzugs vor. In Arbeitsgruppen hatten bei dem Symposium vor allem Praktiker aus den Kommunen und der Jugendhilfe nach Lösungswegen gesucht, um Ausländerfeindlichkeit und Jugendgewalt zu begegnen. dpa

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