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Demo gegen Faschismus

■ Göttinger Autonome distanzieren sich von Anschlägen

Göttingen (dpa/taz) — 500 überwiegend vermummte Menschen haben in der Silvesternacht in Göttingen gegen „Faschismus und Polizeiterror“ demonstriert. Der rund zweistündige Protestmarsch verlief friedlich. Nach Angaben der Polizei waren die Demonstranten „äußerst diszipliniert“. Mit dem Protestzug sollte auch an den Tod des Bundeswehrsoldaten Alexander Selchow erinnert werden. Selchow war Silvester 1990 in Göttingen von einem rechtsradikalen Jugendlichen erstochen worden.

Bei einem Brandanschlag auf eine Diskothek in Göttingen ist am Montag ein Sachschaden von rund 150.000 Mark entstanden.

Zu weiteren Anschlägen liegen der Polizei mehrere Bekennerschreiben vor. Eine Gruppe „Kommando Jonathan Jackson“ bekannte sich zu Anschlägen auf zwei Fahrzeuge eines Immobilienbesitzers und Vermieters. Eine Gruppe „Philip-Werner-Sauber und Kommando Jackson“ hatte am ersten Weihnachtstag das Wohnmobil des Oberstadtdirektors in Brand gesetzt. Eine „Anti-Deutschland- Liga“ steckte am gleichen Tag das Versammlungshaus eines Kleingartenvereins an. Autonome Gruppen aus Göttingen distanzierten sich in einer Presseerklärung von den Anschlägen. Sie seien nicht von Autonomen verübt worden.

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