: EG: Gemeinsam in die GUS?
Bonn (afp) — Außenminister Genscher hat sich für gemeinsame diplomatische Vertretungen der EG in den Staaten der GUS ausgesprochen. Er halte es für notwendig, daß Deutschland in allen diesen Republiken vertreten sei, sagte Genscher der 'Mitteldeutschen Zeitung‘. Die Notwendigkeit aller EG-Staaten, in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion Botschaften zu eröffnen, sei eine Chance, die gemeinsame Außenpolitik voranzubringen. Zudem könnte dabei gespart werden. Nach dem bewährten Muster deutscher EG-Diplomatie kündigte Genscher gleich mit an, daß die Bundesregierung sich notfalls auch nur mit einzelnen EG- Staaten zusammentun würde, wenn nicht alle Zwölf dazu bereit seien. Es gebe schon eine „Reihe von Interessenten“.
Der Minister plädierte dafür, die Nachfolgestaaten der früheren Sowjetunion bei dem Außenministertreffen der KSZE Ende Januar in Prag in die KSZE aufzunehmen. Gleichzeitig regte er erneut eine schnellstmögliche Sondersitzung des Nordatlantischen Kooperationsrates an, zu der auch die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten eingeladen werden sollte. Das bedeute, „daß hier ein Kooperations- und Sicherheitsraum entsteht von Vancouver bis Wladiwostok“.
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