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Durchhaltevermögen

■ Ibrahim Böhme war noch im Herbst 89 Stasi-Spitzel

Der ehemalige Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei in der DDR, Ibrahim Böhme, hat noch im Herbst 1989 als inoffizieller Mitarbeiter (IM) für die Staatssicherheit gearbeitet. Unter dem Decknahmen „Maximilian“ lieferte Böhme seinen letzten bisher aufgefundenen Spitzelbericht am 30. September 89, acht Tage vor seiner Wahl zum Geschäftsführer der illegal gegründeten SDP in Schwante.

Wie die Hamburger Wochenzeitung 'Zeit‘ in ihrer neuesten Ausgabe berichtet, entdeckte jetzt der Bundestagsabgeordnete Gerd Poppe, der zusammen mit Böhme über Jahre in der Initiative Frieden und Menschenrechte arbeitete, in seiner Stasi-Akte den Bericht des schon vor einiger Zeit als Ibrahim Böhme enttarnten IM „Maximilian“. Unter anderem warnt Ibrahim Böhme am Ende seines Berichtes über ein Treffen Poppes mit Mitgliedern der Alternativen Liste (AL) vor der Brisanz der aktuellen politischen Lage in der DDR: „Kommt es nach dem 4.10.1989 zu einer Medienerklärung der gemeinsamen Wahlplattform der Oppositionellen, so sind die Folgen bei dem in der DDR bestehenden, allgemeinen Frust nicht mehr abzusehen.“

Der Bericht endet mit der Bemerkung: „Bitte entschuldigen Sie mir die Akzentuierung meiner Bedenken.“

Der Führungsoffizier wird Böhmes Bemerkung sicherlich entschuldigt haben. Seine ehemaligen Freunde aus der Opposition aber warten weiter auf eine Erklärung.

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