Krause fördert Flughafen Parchim

Parchim (dpa/taz) — Bundesverkehrsminister Günther Krause (CDU) möchte den Militärgroßflughafen Parchim in Mecklenburg schon im nächsten Jahr zivil nutzen. Der von den Streitkräften der ehemaligen Sowjetunion bis Ende 1992 geräumte Luftstützpunkt Parchim solle sofort danach für die zivile regionale Luftfahrt geöffnet werden, so Krause. Für den Ausbau des Vorfeldes, der Rollbahn und der Flugsicherung seien zunächst 4,6 Millionen Mark erforderlich, sagte der Minister am Wochenende in Parchim.

Doch Krause will deutlich mehr. Das Bundesverkehrsministerium läßt derzeit prüfen, ob der Luftstützpunkt auch als Großflughafen zwischen Hamburg und Berlin genutzt werden kann. Auf dem Militärflughafen gibt es schon jetzt nur Start- und Landebahnen für Großflugzeuge. Die Anbindung von Krauses neuestem Lieblingsprojekt an die geplante Transrapid-Strecke Hamburg-Berlin erklärte Krause für noch offen. Kostengünstiger sei allerdings eine Direktverbindung zwischen den beiden Großstädten.

Der Verkehrsminister kündigte gleichzeitig an, daß das Kabinett am 29. Januar eine Grundsatzentscheidung über private Finanzierungsmodelle für Verkehrsvorhaben treffen werde. Dazu gehöre auch das Transrapidprojekt, sagte er. Neben Industrie und Banken habe auch die Lufthansa Interesse an einer finanziellen Beteiligung signalisiert. Noch im Frühjahr 1992 soll über die endgültige Trassenführung entschieden werden. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Alfred Gomolka (CDU) möchte, daß Unternehmen des Bundeslandes — insbesondere der Werften — beim Transrapidprojekt beteiligt werden. Thüringens Ministerpräsident Josef Duchac (CDU) dagegen hat sich mit dem gleichen Ziel für eine Transrapid-Strecke von Berlin über Erfurt nach Frankfurt am Main ausgesprochen. ten