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»Falsches Objekt«

■ Leerstehende Villa im Grunewald kurzfristig besetzt

Wilmersdorf. Kurzfristig besetzt wurde am vergangenen Freitag abend die bezirkseigene Villa Königsallee 35b. Das Haus steht seit neun Monaten leer und soll an einen Verein vermietet werden, der autistische Kinder betreut. Es war, so ein Besetzer, voll beheizt, und das Licht brannte. Nach zwei Stunden erschien die Polizei mit einem beträchtlichen Aufgebot und nahm die Personalien von 19 BesetzerInnen, darunter auch sechs Obdachlosen, auf. Da diese versprachen, das Haus zu verlassen, verzichtete der ebenfalls anwesende Wilmersdorfer Finanzstadtrat nach Polizeiangaben auf eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs. Er stellte jedoch Anzeige wegen Sachbeschädigung, da ein Fenster zu Bruch gegangen und eine Wand besprüht worden war.

Man habe darauf hinweisen wollen, daß es auch im Grunewald leerstehende Häuser gebe, sagte einer der Besetzer. Bei der Besetzung handele es sich um eine »gute Sache am falschen Objekt«, meinte Baustadtrat Uwe Szelag (AL). Die BesetzerInnen hatten das Haus nach einem Bericht des 'Tagesspiegels‘ ausgesucht, der jedoch die Königsallee 35b mit der Hausnummer 35a verwechselt hatte. Szelag will sich im Bezirksamt dafür einsetzen, daß die Strafanzeige zurückgenommen wird, da das Haus im Frühjahr renoviert werde. Eher sei das wegen der langwierigen Verhandlungen mit dem Verein nicht gegangen, sagte Szelag. esch

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