: Antiraucherverband sauer
Sacramento (ap) — Zur Genugtuung der US-Tabakindustrie will der Gouverneur von Kalifornien, Pete Wilson, die Finanzmittel für eine erfolgreiche Werbekampagne gegen das Rauchen streichen.
Das so gewonnene Geld will Wilson zur Deckung des kalifornischen Haushaltsdefizits von sieben Milliarden Dollar und für ein Gesundheitsprogramm für werdende Mütter und Kinder einsetzen. Die Anti-Nikotin- Lobby wirft Wilson vor, er habe die Verbreitung einer von der Gesellschaft für die Erforschung von Herzkrankheiten erarbeiteten Studie verzögert, aus der ersichtlich sei, daß die Werbekampagne in den vergangenen drei Jahren zu einem Rückgang der Raucher in Kalifornien um 17 Prozent beigetragen habe. Wilsons Vorschlag vom 9. Januar muß noch vom kalifornischen Parlament gebilligt werden, doch sind nach Angaben von Tabakgegnern schon jetzt einige Werbekampagnen gestrichen worden. „Dagegen werden wir uns heftigst zur Wehr setzen“, sagte Mark Pertschuk vom Antiraucherverband „Amerikaner für die Rechte der Nichtraucher“ in Berkeley. Tabakindustrie-Sprecher Tom Lauria begrüßte dagegen die Streichung einer Kampagne, die „sich in erster Linie auf eine Verunglimpfung der Industrie konzentrierte... und im Grunde Raucher in ein schlechtes Licht setzt“. In einem der Spots stellen Schauspieler Industriemanager dar, die sich verschwören, um täglich 3.000 Menschen neu zum Rauchen zu verführen, um die verstorbenen und abtrünnig gewordenen Raucher zu ersetzen.
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