Gedenktafel für Kurt Singer

Charlottenburg. Am Montag, dem 27. Januar, wird in der Berliner »Akademie der Künste« die Ausstellung Geschlossene Gesellschaft über die Geschichte des »Kulturbundes Deutscher Juden« eröffnet. Gründer und Leiter des Kulturbundes war der Musikwissenschaftler, Arzt und Dirigent Kurt Singer. Vor 1933 war er stellvertretender Intendant der »Städtischen Oper« in der Bismarckstraße und zugleich Lehrer an der »Hochschule für Musik« in Berlin-Charlottenburg. 1938 floh er vor den Nazis nach Amsterdam. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in die Niederlande wurde er in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo er im Februar 1944 starb. Die HdK hatte im vergangenen Jahr beim Bezirk Charlottenburg die Anbringung einer Gedenktafel für Kurt Singer am Haus seiner Wohnung, Mommsenstraße 56, beantragt. Dort wurde auch der Kulturbund 1933 gegründet. Der Antrag wurde mit der Begründung abgelehnt, daß »der Bezirk sein Kontingent an Gedenktafeln bereits erschöpft hat«.

Die Akademie hat jetzt zur Selbsthilfe gegriffen und will die Gedenktafel am Sonntag, dem 26.Januar, um 14.00 Uhr »spontan« dort anbringen. taz

Ausstellungsbesprechung folgt am 30.1.