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Sexualmord scheint aufgeklärt

■ 16jährige Schülerin im Kreis Gifhorn erst vergewaltigt, dann ertränkt

Wenige Tage nach dem Sexualmord an einer 16 Jahre alten Schülerin im Kreis Gifhorn hält die Polizei die Tat für aufgeklärt. Wie ein Sprecher der Kriminalpolizei am Sonntag in Gifhorn mitteilte, wird ein 38 Jahre alter Mann aus Wolfsburg verdächtigt, das aus Flettmar (Kreis Gifhorn) stammende Mädchen am Donnerstag abend mit Äther betäubt und sexuell mißbraucht zu haben. Dann soll er die 16jährige rund 25 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt bei Isenbüttel bewußtlos in den Elbe-Seitenkanal geworfen haben, wo sie ertrank.

Die Leiche war am Sonnabend nachmittag nach einem Hinweis des inzwischen festgenommenen mutmaßlichen Täters gefunden worden.

Der 38jährige ist bereits wegen sexuellen Mißbrauchs und eines versuchten Tötungsdelikts vorbestraft. Nach den jetzigen Ermittlungen werden ihm weitere, bisher nicht bekannte Sexualdelikte zur Last gelegt.

Ein Sondereinsatzkommando (SEK) der Polizei hatte den Mann schon am Freitag abend in seiner Wolfsburger Wohnung festgenommen, noch bevor die Polizei überhaupt das Verbrechensopfer gefunden hatte. Er bestreite die Tat, berichtete der Kripo-Sprecher, habe aber eingeräumt, die 16jährige am Donnerstag abend abend mit dem Auto mitgenommen zu haben. Nach seiner Darstellung soll das Mädchen aber dann in Isenbüttel nach einem Streit aus dem Auto gestiegen und bei einer Rangelei an der steilen Kanalböschung ins Wasser gestürzt sein.

Das Mädchen war am Donnerstag abend nach dem Besuch einer Freundin nicht nach Hause gekommen und am Freitag vormittag von ihren Eltern als vermißt gemeldet worden. Den mutmaßlichen Mörder, den sie flüchtig kannte, muß die 16jährige auf dem nur wenige hundert Meter langen Heimweg getroffen haben. „Nach den Ermittlungen in der Vermißtensache mußten wir von vornherein von einem Kapitelverbrechen ausgehen“, sagte der Kripo-Sprecher gestern. dpa

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