Diepgens Lubitsch-Lob

Berlin. Auch an Berlins Regierenden Bürgermeister ging der gestrige 100. Geburtstag von Ernst Lubitsch nicht unbeachtet vorbei. Mit ihm habe Berlin einen Filmregisseur ersten Ranges hervorgebracht, ehrt Diepgen. Daß Berlin ihn vor allem aber auch davongejagt hat, verschwieg er. Dagegen lobte er wiederum (berlinerische) Eigenschaften an Lubitsch: Er sei in einem jüdisch- berlinischen Milieu aufgewachsen, »wo Geist und Witz stets gemeinsam daherkamen«.

Diese Eigenschaften hätten sich in schwierigen Zeiten bewährt, etwa in den Jahren 1918 bis 1922. In dieser Zeit hätte Lubitsch dafür gesorgt, daß trotz aller Härten und Unbilden des Alltags der Humor und das Lächeln, die Ironie und das Lachen nicht erstarben.

Auch 1935 waren die Zeiten düster. Am 28. Januar wurde Ernst Lubitsch ausgebürgert, etliche seiner Filme, beispielsweise Ärger im Paradies (1932) wurden verboten. peb