: UBA-Chef will Tempo 120
■ Umweltbundesamt fordert Eingriffe in Raserfreiheit
Hamburg (afp) — Der Präsident des Umweltbundesamts, Heinrich von Lersner, fordert die Einführung eines allgemeinen Tempolimits in Deutschland. Der „Freiheitsfetisch Auto“ in Deutschland sei schuld, daß die Bundesregierung von anderen EG-Ländern „erpreßbar“ sei: Bonner umweltpolitischen Forderungen werde in Brüssel die mangelnde Bereitschaft entgegengehalten, ein Tempolimit einzuführen, so Lersner.
Auch die eigenen Ziele der Bundesregierung bei der Schadstoffreduzierung seien „nur durch empfindliche Eingriffe in die Freiheit des Autofahrers“ zu erreichen, so der UBA-Chef im 'Spiegel‘. Auf den Autobahnen müsse die Geschwindigkeit auf 120 Stundenkilometer begrenzt werden, auf Landstraßen solle Tempo 80 gelten und in Ortschaften Tempo 30. Der Staat, fordert der Umweltamts- Präsident, müsse bei der Automobilindustrie den Bau des sparsamen Fünf-Liter-Autos notfalls auch erzwingen.
Nicht zuletzt koste die Raserei jährlich eine „dreistellige Zahl von vermeidbaren Todesopfern“, gab Lersner schließlich zu bedenken. Die würden auch von „christlichen Politikern, die dem Schutz des Lebens einen hohen Stellenwert einräumen, großzügig hingenommen“.
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