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BKA-Chef kritisiert Ermittlungen nach Herrhausen-Attentat

Wiesbaden (ap) — Deutliche Kritik am Verhalten der Bundesanwaltschaft bei den Ermittlungen nach dem Attentat auf den Bankier Alfred Herrhausen hat der Präsident des Bundeskriminalamtes, Hans-Ludwig Zachert, geübt. Auf einer Pressekonferenz anläßlich des Besuches von Bundesinnenminister Rudolf Seiters beim BKA sagte Zachert am Dienstag, es sei „beklagenswert“, wenn das Bundeskriminalamt nicht eingeschaltet werde, wenn sich ein „Silberstreif“ zeige. Wenn eine enge Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden beschworen werde, dann müsse sie auch praktiziert werden. Der Generalbundesanwalt dürfe nicht „quasi hinter unserem Rücken“ eine Spur verfolgen, von der seine Behörde nichts erfahre, sagte Zachert. Beim hessischen Landesamt für Verfassungsschutz hatte sich im Juli 1991 ein mittlerweile als Kronzeuge geltender Informant gemeldet und machte Aussagen über den Anschlag auf den Bankier. In Abstimmung mit dem Generalbundesanwalt soll der hessische VS den Fall weiter bearbeitet haben. Erst im November wurde das BKA in die Ermittlungen eingeschaltet. Innenminister Seiters wollte sich zum Verlauf der Ermittlungen nicht äußern.

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