: Tote bei Angriff auf GUS-Kaserne
Moskau (afp) — Beim Überfall auf eine Infanteriekaserne der GUS- Streitkräfte südöstlich von Grosny, der Hauptstadt der Tschetscheno-Inguschischen Republik, sind in der Nacht zum Sonntag etwa 20 Menschen getötet oder verletzt worden. Das meldete die Moskauer Nachrichtenagentur 'interfax‘. In den vergangenen Tagen hatten Tschetschenen, die den Unabhängigkeitskurs von Präsident Dschochar Dudajew ablehnen, wiederholt GUS-Kasernen angegriffen, um sich Waffen und Munition zu beschaffen.
Während der gesamten Woche war es bereits zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Am Samstag wurde der Kommandierende der GUS-Truppen in Grosny angegriffen. Am Donnerstag und Freitag wurden rund 1.000 Waffen sowie 46 Tonnen Munition aus den Lagern der in der Umgebung von Grosny stationierten Luftverteidigungseinheiten gestohlen. Um in die Kasernen eindringen zu können, nahmen die Angreifer Frauen und Kinder der Militärs als Geiseln. Sie plünderten die Lager und zerstörten die Gebäude.
Dem Militärbericht zufolge hat die Regierung von General Dudajew, die seit ihrem Machtantritt im September die Loslösung von Rußland und die Bildung einer unabhängigen Tschetschenisch-Inguschischen Republik verfolgt, zunächst keine Maßnahmen gegen die Übergriffe eingeleitet. Dudajew bezeichnete die Angriffe als „Provokation des russischen Militärs“.
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