■ VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG: Stasi-Debatte als „maßlos“ beklagt
Berlin (taz) — Nach dem Selbstmord des PDS-Abgeordneten Gerhard Riege hat die Kritik an der Stasi-Aufarbeitung an Schärfe gewonnen. Der SPD- Vize Wolfgang Thierse warf den Medien vor, sie würden aus purem Geschäftsinteresse die DDR-Geschichte zu einer Skandalgeschichte umschreiben. Sechs Wochen nach der Öffnung der Archive sprach auch der SPD-Mann Herrmann Scheer von einem „plebiszitären Hexensabbat“. Er forderte eine Denkpause für den weiteren Umgang mit den Stasi-Akten. Politiker und Kirchenvertreter beklagen eine Schräglage in der Stasi-Aufarbeitung: die Kleinen würden gehenkt — die Großen laufengelassen. SEITE 4
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