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„Ich will meine Akte einsehen!“

■ Bochumer Anwalt möchte die IMs des „alten BRD-Staatsschutzes“ kennenlernen

Bochum (taz) — „Sehr geehrter Herr Polizeipräsident, Sie sind meine ,Gauck-Behörde‘... Ich möchte Sie hiermit also bitten, mir Einsicht in sämtliche über mich geführten Akten, Dateien usw. zu gewähren.“ Das, was die „Inoffiziellen Mitarbeiter“ des „alten BRD-Staatsschutzes“ so alles über ihn gesammelt hätten, so fährt der Bochumer Anwalt Lutz Eisel in seinem Brief an den Polizeipräsidenten fort, habe er immer „schon mal lesen“ wollen. Eisel, einst Verteidiger von Peter Paul Zahl, war seinerzeit selbst in die „beobachtende Fahnung“ des BKA nach „Terroristen“ geraten. Aus zahlreichen Strafverfahren kenne er die „dilettantischen Recherchen“ der Staatsschutzorgane, deren Erkenntnisse „mehr mit Phantasie als mit Wahrheit zu tun“ hatten.

Um so mehr „empört es mich, welchen Wahrheitsgehalt man jenen Elaboraten der DDR-Staatssicherheit zugrunde legt“. Er wolle nicht das berechtigte Interesse der DDR-Bürgerbewegung an einer Aufklärung des DDR- Unrechts „dadurch verwässern, daß ich meinen Finger in ein — sicherlichv i e l— geringeres Unrecht der alten BRD lege“.

Aber wenn jetzt schon Bundestagsabgeordnete „wegen ihrer Stasi-Vergangenheit durch Rufmord in den Tod getrieben werden“, wolle er nicht zu den IMs des westlichen Staatsschutzes schweigen.

Auch in der alten BRD, so Eisel weiter, habe es „Fehlurteile“ gegeben, wobei die Prozesse „oftmals vom hiesigen Staatsschutz beeinflußt“ worden seien. Da bestehe ebenfalls Aufklärungsbedarf. J.S.

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