: Doch kein Doppelagent?
■ Keine Belege über Dirk Schneiders Mitarbeit für Verfassungsschutz/ Innenverwaltung gibt keine Auskunft
Berlin. In der gestrigen Sitzung des Ausschusses für Verfassungsschutz konnte nicht geklärt werden, ob der ehemalige PDS-Abgeordnete Dirk Schneider Mitarbeiter des Landesamtes für Verfassungsschutz (LfV) gewesen ist. Der Staatssekretär der Innenverwaltung, Armin Jäger, erklärte auf eine entsprechende Anfrage des Abgeordneten Helmut Hildebrandt, daß nicht beantwortet werden könne, ob Schneider für das Landesamt gearbeitet habe. Er verwies darauf, daß eine Offenlegung der Namen von V-Leuten generell zwingende Auswirkungen auf die Arbeit des LfV habe. Das Vertrauen müsse jedoch gewahrt bleiben.
Hildebrandt hatte seine Anfrage bereits in der vorigen Woche formuliert und damit für öffentliches Aufsehen gesorgt. In der gestrigen Sitzung wurde er von den Abgeordneten der Oppositionsparteien aufgefordert, die Gründe für seine Anfrage zu benennen. Hildebrandt erklärte daraufhin, daß ihm vor einigen Tagen von jemandem, der weder dem Ministerium für Staatssicherheit noch einem deutschen Nachrichtendienst angehört, gesagt worden sei, daß es denkbar sei, daß Dirk Schneider auch in einigen Zusammenhängen für das LfV gearbeitet habe. Er habe, so Hildebrandt, sehr gute Informationen, gehe jedoch davon aus, daß Schneider, solange keine andere Antwort des Senats vorliegt, nicht Mitarbeiter des LfV gewesen sei. dr
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