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„Falken“ führen israelische Likud-Partei in die nächsten Wahlen

Tel Aviv (dpa/taz) — Es war eine klare Niederlage von Außenminister David Levy und all jener Werte, für die er stand: eine beweglichere Position gegenüber den USA, Fortschritte in den arabisch-israelischen Nahostverhandlungen, eine Annäherung an die große orientalische Wählerschaft in Israel. Die 3.100 Delegierten seiner Likud-Partei entschieden, ihm auf der Liste für die Parlamentswahlen am 23. Juni einen mageren vierten Platz hinter seinen Herausforderern Verteidigungsminister Mosche Arens und Wohnungsbauminister Ariel Scharon zuzuweisen.

Es war ein Sieg der Ad-hoc-Koalition zwischen Arens und Scharon. Sie setzten nach einem stürmischen Wahlkampf gestern ihre Kandidatenliste durch. Scharon hofft, sich damit die Position des zukünftigen Verteidigungsministers gesichert zu haben, falls Likud die Wahlen gewinnt. Arens spekuliert längerfristig auf die Nachfolge von Ministerpräsident Schamir. Mit dem Votum für Arens und die „Falken“ kann Ministerpräsident Schamir nun einen klaren Auftrag verbinden: Die Partei will gegenüber den Palästinensern und in der Frage eines Siedlungsstopps in den besetzten Gebieten nicht nachgeben.

Kurz nach dem Ende des Wahlkampfes erreichte die Delegierten die Nachricht, daß einer ihrer prominenten früheren Mitstreiter lebensgefährlich erkrankt ist. Der ehemalige Parteiführer und Ex-Ministerpräsident Menachem Begin wurde gestern morgen bewußtlos in ein Tel Aviver Krankenhaus eingeliefert. Der 78jährige, der sich vor neun Jahren aus dem politischen Leben zu

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