piwik no script img

IG Medien fordert elf Prozent Arbeitgeber: „Utopisch“

Hamburg (ap) — Die Tarifverhandlungen für die 220.000 Beschäftigten der westdeutschen Druckindustrie sind gestern in Hamburg ohne Annäherung vertagt worden. Arbeitgeber und Gewerkschaften wollen am 22.April in Frankfurt weiterverhandeln. Wie ihre Sprecher in Hamburg sagten, wurden bei der ersten Runde in der Hansestadt nur die Standpunke ausgetauscht. Die IG Medien fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um elf Prozent und eine Anhebung des Tarifniveaus in Ostdeutschland auf 100 Prozent der Westtarife. Die Arbeitgeber nannten dies „utopisch und verfehlt“.

IG-Medien-Sprecher Hermann Zoller sagte, die Forderung sei gut begründet. Die Inflation nähere sich fünf Prozent, und der Produktivitätszuwachs werde 1992 drei Prozent betragen. Außerdem müsse die „Umverteilung zugunsten der Unternehmer“ beendet werden. Die Drucker im Osten bekommen gegenwärtig 65 Prozent des westdeutschen Tarifniveaus.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen