Grobecker verschiebt Vertragsunterzeichnung

■ Wedemeier: Grobi bleibt auf jeden Fall unser Mann

Wenn die Bremer Landeszentralbank abgeschafft wird, „ist Claus Grobecker unser Kandidat für das Präsidentenamt einer gemeinsamen Landeszentralbank mit Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.“ Dies erklärte Bürgermeister Claus Wedemeier, nachdem gestern Medungen kursierten, Grobecker habe bereits seinen Verzicht auf den Posten des Präsidenten der Bremer Landeszentralbank erklärt.

Grobecker wird Amt in Bremen nur dann antreten, wenn der Bundesrat am 3.April die Neugliederung der Landeszentralbanken ablehnt und damit die Bremer Landeszentralbank weiter existiert. Von CDU-Bundespolitikern war in den letzten Wochen immer wieder kritisiert worden, daß Grobecker am 1.4. ein Amt antritt, daß wahrscheinlich schon drei Tage später abgeschafft werden wird.

„Claus Grobecker ist vom Zentralbankrat ein von dort unterzeichneter Vertrag zugestellt worden“, berichtete Bürgermeister Klaus Wedemeier gestern. „Er hat nach Abstimmung mit mir den Zentralbankrat darüber informiert, daß er seinerseits den Vertrag nicht vor der Bundesratssitzung am 3. April unterschreiben wird.“

Wedemeier unterstrich noch einmal die Bremer Position, nachdem zum föderativen Aufbau der Bundesrepublik die föderale Struktur des Zentralbankwesens gehöre.

Noch Anfang Dezember hatte der ehemalige Finanzsenator Claus Grobecker im Bundesrat eine Zwei-Drittel-Mehrheit zusammenbekommen. Die Zahl der Länder, die die vom Bundestag beschlosse Reduzierung der Zentralbankstandorte ablehnen, scheint inzwischen aber geringer geworden zu sein, so daß eine erneute Zwei-Drittel-Merheit sehr infrage steht.

Grobecker-Intimus Claus Dittbrenner teilte gestern ergänzend mit, Claus Grobecker wolle nur Landeszentralbank-Chef werden, wenn der Bestand der LZB für „einige Jahre“ gesichert sei.

hbk