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AKW bei St. Petersburg geht in wenigen Tagen wieder ans Netz

Moskau (dpa) — Trotzdem die Ursache für den Störfall im Atomkraftwerk Sosnowi Bor bei St. Petersburg nach wie vor unklar ist, soll der Reaktor wieder ans Netz. Atomminister Viktor Michailow geht sogar davon aus, daß die Reaktoren „schon in wenigen Tagen“ wieder arbeiten. Im und um das Kraftwerk sei alles „absolut normal“, sagte Michailow zum Hamburger Nachrichtenmagazin 'Der Spiegel‘. Kraftwerksdirektor Anatoli Jeperin hatte dagegen erklärt, der Reaktor werde erst dann hochgefahren, wenn das defekte Rohr im Kühlsystem repariert sei. Das könne zwei Wochen oder länger dauern. Der stellvertretende Bürgermeister von St. Petersburg, Wjatscheslaw Schtscherbakow, forderte außerdem, vor einer Wiederinbetriebnahme des Reaktors von Sosnowi Bor müsse er von IAEA-Experten inspiziert werden. Inzwischen mußte auch Atomminister Michailow einräumen, daß es allein im vergangenen Jahr vier ähnliche Vorfälle in Rußland gab. Der Strahlenwert innerhalb des Kraftwerkes habe nach dem Unfall 100 Mikroröntgen betragen. 20 gelten in Rußland als normal. Im Hotel Rossija in Moskau wurden aber schon des öfteren 35 bis 40 Mikrogramm gemessen. Auf die Frage, ob nicht alle Atomkraftwerke vom Tschernobyl-Typ RBMK abgeschaltet werden müßten, sagte er in dem 'Spiegel‘-Interview: „Ich glaube nicht, daß es Gründe gibt, diese Kraftwerke zu schließen.“ Die Zahl der Abschaltungen wegen „Havarien“ sei von 106 im Jahre 1986 auf 45 im Jahre 1991 gesenkt worden.

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