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Vietnamesischer Asylbewerber von Landsleuten erschossen

Potsdam (ap) — Eine Gruppe von Vietnamesen hat nach Polizeiangaben in Falkensee bei Berlin ein Ausländerwohnheim überfallen und einen Landsmann erschossen. Nach den Tätern wurde am Samstag bundesweit gefahndet. Über das Motiv der Bluttat konnte die Polizei noch keine genauen Angaben machen. Allerdings hätten die Männer nach Aussagen der Überfallenen wissen wollen, wer von ihnen mit Zigaretten handele. Wie die Polizei in Potsdam mitteilte, waren am Freitag abend fünf oder sechs mit Pistolen und Messern bewaffnete Vietnamesen vor dem abseits gelegenen Wohnheim vorgefahren und hatten das dreistöckige Gebäude gestürmt. Etwa 20 vietnamesische Bewohner, darunter auch Frauen, wurden in den Keller gezwungen und zum Teil gefesselt. Ein 35jähriger Asylbewerber, der eigentlich in Kulmbach untergebracht war und seine in dem Wohnheim lebende Ehefrau besuchte, wurde auf das Geschehen aufmerksam und wollte nachsehen. Die Täter entdeckten ihn, verfolgten ihn bis zur Zimmertür und feuerten durch die Tür drei Schüsse ab, die ihn tödlich trafen. Danach flüchteten die 20 bis 30 Jahre alten Männer in ihrem hellen Ford-Kleinbus. Die Polizei löste noch in der Nacht eine bundesweite Fahndung aus.

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